Traumasensibles Yoga (TSY) ist ein praktisch erprobter und theoretisch reflektierter Ansatz, basierend auf den Quellen des Yoga, der unmittelbar auf das autonome Nervensystem einwirkt.
Traumasensibles Yoga – Ergänzungsseminare für Kinder und Jugendliche
Traumatische Erfahrungen hinterlassen in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen deutliche Spuren. Je früher und anhaltender die Belastungen sind, umso gravierender sind die Auswirkungen und führen zu erheblichen neuronalen, endokrinen und immunologischen Stressreaktionen.
Vor allem Kinder sind auf den Schutz und die Sicherheit durch erwachsene Bezugspersonen angewiesen. Aus einem abgesicherten Zustand entwickelt sich Neugier und Entdeckungsfreude. Massive Unsicherheit und Nichtgeschütztsein kann Verhaltensweisen auslösen, die sich im Spannungsfeld Aggression bis Rückzug bewegen. Außerdem ist bei jüngeren Kinder häufig Regression zu beobachten und eine Beeinträchtigung des Bindungsverhaltens.
In allen Bereichen der Entwicklung und in der Verarbeitung des Erlebten kann das TSY Kinder und Jugendliche unterstützen.
Achtsame, spielerische Körper- und Atemübungen wirken Bottom-up und ermöglichen durch die viszerale Erfahrung eine neue Denkausrichtung. Genauso kann eine achtsame Bewusstseinslenkung im Sinne von Top-down ein verändertes Körperbewusstsein vermitteln. Im Üben können Tools zur Selbstregulation entdeckt werden, die bei Hyper- oder Hypoarousal vor erlebten Gefühlen der Ohnmacht und der Hilflosigkeit schützen.
Die Verbindung des bewussten Tuns im Hier und Jetzt und des Spürens im Körper durch Yoga eröffnet neue Erfahrungsräume. Der eigene Körper kann als Ressource entdeckt werden. Oftmals kann bereits nach kurzer Übungsdauer ein kleiner Erfolg spürbar werden.
Die Weiterbildung besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Wochenenden, die zusammenhängend gebucht werden können. Im ersten Wochenende werden wir uns im Schwerpunkt die ersten Lebensjahre bis zum Grundschulalter und im zweiten das Grundschulalter und die Jugendjahre erarbeiten.
In jedem Modul werden die komplementären Wirkungen von Yoga und Trauma in Bezug auf die verschiedenen Altersstufen und jeweiligen Lebensthemen dargestellt. Es werden Übungen vermittelt, die auf die altersbedingt speziellen Bedürfnisse ausgerichtet sind. Es kann erlebt werden wie Yoga die taktile, kinästhetische und vestibuläre Sinneserfahrung fördert und im Sinne einer basalen Stimulation sowohl selbst beruhigend als auch belebend und integrierend wirkt. Es fließen didaktische Überlegungen und konkrete Fallbeispiele sowohl aus Yogakursen als auch aus dem psychotherapeutischen Einzelsetting ein. Eine kollegiale Fallberatung ist bei Bedarf möglich.