Die Ausbildung richtet sich an Personen, die in Beratung und Bildung, im Gesundheitswesen und klinischen Bereich, in der Jugendhilfe und Seelsorge tätig sind.


Rahmen

Die Weiterbildung bietet persönliche und individuelle Förderung und Ausbildungsbegleitung durch ein kleines Team. Die Veranstaltungen finden in der Regel im Däumling Haus im Zentrum Siegburgs statt.

Jedes Weiterbildungsjahr umfasst in den ersten drei Jahren jeweils acht Wochenenden von freitags, 17 Uhr bis sonntags, 14 Uhr. Dazu kommt ein fünftägiger Sommerworkshop (dienstags abends bis sonntags mittags). In der Qualifizierungsstufe (viertes und fünftes Jahr), die zum Therapeutenabschluss führt, gibt es fünf Wochenenden und den Sommerworkshop pro Jahr.


1. Jahr: Entwicklung der eigenen Person

Im ersten Jahr steht die Erfahrung mit sich selbst und mit den anderen in sozialen Raum der
Gruppe im Vordergrund. Dabei orientieren wir uns am jeweils spezifischen Prozess des Einzelnen.
Wir arbeiten an der Erweiterung der Bewusstheit für Eindruck, Ausdruck und der Kontaktmöglichkeiten
zu sich selbst und zum anderen. Dabei verwenden wir die klassischen Ansätze der
experimentellen Gestaltarbeit und Methoden der Körperarbeit und Vegetotherapie, wie Wilhelm Reich sie entwickelt hat.
Nach dem ersten Jahr haben Sie die Kenntnis über sich selbst wesentlich erweitert und verfügen damit über mehr Präsenz und erweiterte Reaktionsmöglichkeiten. Sie haben durch teilnehmende
Beobachtung professionelles Handeln als Modell in vielfältiger Weise erlebt.

1. Wochenende
Die Anfangssituation in der Gruppe: Gruppendynamik I

2. Wochenende
Das Konzept der Awareness: Wahrnehmungswachheit und Bewusstheit

3. Wochenende
Der lebendige Ausdruck und seine Blockierung
4. Wochenende
Grundbedürfnisse und Entwicklung des Selbst

5. Wochenende
Wahlworkshop

Im Januar findet ein Wahlwochenende statt, an dem die TeilnehmerInnen zwischen mehreren Themenangeboten wählen können. Die Angebote beziehen sich auf aktuelle Themen, auf berufsfeldspezifische Gebiete und/oder spezielle Anwendungsprobleme der gestalt- und körpertherapeutischen Arbeit.

6. Wochenende
Austausch und Kontakt: das Modell des Kontaktzyklus in der Gestalttherapie

7. Wochenende
Leiblichkeit: die ganzheitliche Sichtweise der Gestalttherapie auf den Menschen (oder: die Aufhebung der Dualität von Körper und Seele)

8. Wochenende
Kolloquium: Die Grundpositionen der Gestalt- und Körperarbeit

Sommerworkshop
Das professionelle Selbst auf dem Hintergrund der eigenen Biografie
2.Jahr: Das Training der Gestalt- und Körpertherapie und -
beratung


Das zweite Jahr dient der Erfahrung im eigenen Handeln. Im Rahmen der Gruppe werden in kleinen Gruppen und Paaren die Grundinterventionen der Gestalt- und Körperarbeit erprobt.
Jetzt werden auch peergroups gebildet, die sich regelmäßig treffen, mit dem Ziel, die gegenseitige persönliche und professionelle Entwicklung zu unterstützen. Das kann das gemeinsame Literaturstudium
sein wie auch das weitere Üben von Beratungssettings oder die Begleitung der Mitglieder in den jeweiligen Lebensprozessen.


Nach dem zweiten Jahr haben Sie entdeckt und erprobt, wie Ihr spezifisches professionelles Handeln aussehen kann.

Theoretisch werden folgende Themen aufgegriffen:
9. Wochenende
Die Dynamik des Gruppenprozesses und seine theoretische Einordnung: Gruppendynamik

10. Wochenende
Start in das zweite Jahr: Reflexion der persönlichen professionellen Kompetenz

11. Wochenende
Die Basis von Veränderung in Beratung und Therapie: Begegnung und heilender Kontakt

12. Wochenende
Ganzheitliches Erleben und Intuition als ‚Handwerkszeug‘ in Beratung und Therapie

13. Wochenende
Wahlworkshop

14. Wochenende
Modelle von Persönlichkeitsbildung und -veränderung am Beispiel von Perl’s LayerTheorie

15. Wochenende
Der gestalttherapeutische Umgang mit dem Widerstand: Die Polarität von Bewahrung und Veränderung

16. Wochenende
Kolloquium: Theorie des therapeutisch/beraterischen Handelns

Sommerworkshop
Die Entwicklung des Körperbildes und Psychosomatik: Selbstregulation und psychosomatische Prozesse als Konfliktlösungsversuch


3. Jahr:

Vertiefung des Trainings der Gestalt- und Körpertherapie
und -beratung; Transfer auf Anwendungsfelder

Nach dem dritten Jahr sind Sie GestaltberaterIn, die/der bisher unentdeckte Spielräume und Gestaltungsmöglichkeiten
in ihrem/seinem Arbeitsfeld umsetzt.

Theoretisch werden folgende Themen aufgegriffen:

17. Wochenende
Grundmuster von Erleben und Verhalten: Schizoide Thematik

18. Wochenende
Grundmuster von Erleben und Verhalten: Orale Thematik

19. Wochenende
Grundmuster von Erleben und Verhalten: Masochistische Thematik

20. Wochenende
Grundmuster von Erleben und Verhalten: Hysterische Thematik

21. Wochenende
Wahlworkshop

22. Wochenende
Chronische Störungen des Erlebens und Verhaltens: Neurotische Verarbeitungsformen

23. Wochenende
Chronische Störungen des Erlebens und Verhaltens: Psychotische Verarbeitungsformen

24. Wochenende
Kolloqium: Macht und Ohnmacht in Psychotherapie und Beratung: Grenzen von therapeutischem und beraterischem Handeln

Sommerworkshop
Geschlechtliche Identität und Sexualität
Abschluss der Beraterausbildung nach den Richtlinien der Deutschen Vereinigung für Gestalttherapie
(DVG)


Qualifizierungsphase
Das Curriculum der zweijährigen Qualifizierungsphase, die zur Zertifizierung als GestalttherapeutIn nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Gestalttherapie (DVG) führen kann, wird nach den in der jeweiligen Gruppe vertretenen Arbeitsfeldern zusammengestellt.

Obligatorische Themen des 4. Jahres sind
- Bedingungen und Strukturen der Arbeitsstelle
- Diagnostik und Krisenintervention.

Weitere Themen, die im 4. und 5. Jahr häufig aufgenommen werden, sind
- Sucht
- Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Arbeit mit Familien und Paaren
- therapeutische Aspekte des Alterns
- Kreative Methoden.
Die praktische Arbeit in der Qualifizierungsstufe fokussiert die Therapie/Beratung mit Klienten
aus der jeweiligen Berufspraxis. Die KandidatInnen stellen regelmäßig ihre Fälle vor, begründen die Indikation, die Auswahl der Interventionen, erarbeiten zusammen mit der Gruppe und dem Supervisor/der Supervisorin das Konzept für das weitere Vorgehen. Die Adäquatheit der Interventionen wird überprüft und alternatives Handeln konzipiert und ggf. im Rollenspiel geprobt.

Probleme der Klient/in-Therapeut/in -Beziehung werden bearbeitet.
Abschluss der Therapeutenausbildung nach den Richtlinien der Deutschen Vereinigung
für Gestalttherapie (DVG)


Gesamtstundenzahl
Selbsterfahrung in der Gruppe 250 Unterrichtsstunden (187,50 Zeitstunden)
Theorie 120 Unterrichtsstunden (90 Zeitstunden)
Methoden 200 Unterrichtsstunden (150,00 Zeitstunden)
Supervision 75 Unterrichtsstunden (56,25 Zeitstunden)
Literaturarbeit 65 Unterrichtsstunden (48,75 Zeitstunden)
Peergroup 80 Unterrichtsstunden (60 Zeitstunden)
Abschlussarbeit 60 Unterrichtsstunden (45 Zeitstunden)
Beratungspraxis 115 Stunden
Summe 965 Unterrichtsstunden (723,75 Zeitstunden)
Stundenverteilung der Trainerbegleiteten Zeit über die Weiterbildungsjahre

1. Jahr
Selbsterfahrung in der Gruppe 185 Unterrichtsstunden
Theorie 30 Unterrichtsstunden

2. Jahr
Selbsterfahrung in der Gruppe 65 Unterrichtsstunden
Theorie 45 Unterrichtsstunden
Methoden 105 Unterrichtsstunden

3. Jahr
Theorie 45 Unterrichtsstunden
Methoden 95 Unterrichtsstunden
Supervision 75 Unterrichtsstunden
Curriculum GestalttherapeutIn (DVG)
Aufbauend auf der dreijährigen BeraterInnenweiterbildung
Gesamtstundenzahl
Lehrtherapie 80 Stunden
Theorie 84 Unterrichtsstunden (63 Zeitstunden)
Supervision 220 Unterrichtsstunden (165 Zeitstunden)
Literaturarbeit 70 Unterrichtsstunden (52,5 Zeitstunden)
Peergroup 80 Unterrichtsstunden (60 Zeitstunden)
Abschlussarbeit 60 Unterrichtsstunden (45 Zeitstunden)
Behandlungspraxis 400 Stunden
Summe 994Unterrichtsstunden (745,50 Zeitstunden)
Stundenverteilung der Trainerbegleiteten Zeit über die Weiterbildungsjahre

4. Jahr
Theorie 42 Unterrichtsstunden
Supervision 110 Unterrichtsstunden

5. Jahr
Theorie 42 Unterrichtsstunden
Supervision 110 Unterrichtsstunden

Kontakt zum Anbieter

Das Däumling lnstitut Gesellschaft für Psychologische Weiterbildung und Forschung mbH

Das Däumling Institut verdankt seinen Namen Alf Däumling, der von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1981an der Universität Bonn lehrte und am dortigen Psychologischen Institut mit großem Engagement eine innovative und intensive Ausbildung in klinischer Psychologie entwickelte.